Ostwärts im Regen

Ein kühler Sonntag im Dauerregen. Wir  fahren ein gutes Stück nach Osten und wollen Toledo, Aachens Partnerstadt, vor allem aber alte Hauptstadt Spaniens, besuchen. Doch wie schon am Tag vorher in Trujillo, ist offenbar ein großes Fest im Gange, keine Möglichkeit einen Park- oder gar Stellplatz zu finden. Schilder an den öffentlichen Parkplätzen in der näheren Umgebung der Stadt verbieten explizit das Campen bei Strafandrohung von 500 Euro (das ist zumindest mal eine deutliche Aus- und Ansage).

Vom Winde verweht. Da wollten wir hin.

Etwas frustriert machen wir uns im Umland auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit und finden diese erst nach einigem Herumirren in der Kleinstadt Villacañas. Es ist windig, feucht und kalt. Ein buchstäblich trüber Tag geht laut zu Ende. Auch in Spanien scheint man mit viel Alkohol und Gegröle in den Mai zu feiern (Maibäume haben wir aber nicht erspäht).

Schlafplatz: Wohnmobil-Stellplatz in Bahnhofsnähe, passend zum Wetter: ganz mies.

Unter Geiern

Unser heutiges Fahrziel war Trujillo, eine kleine Stadt knapp zwei Fahrtstunden nordöstlich von Badajoz. Von hier aus wollten wir morgen ins Naturschutzgebiet Parque Nacional De Monfragüe fahren. Da gibt es die größte europäische Geierpopulation und auch der ein oder andere Adler lebt dort. Schon lange vor Antritt unserer Reise ein fest eingeplantes Ziel.

Trujillo ist brechend voll. Autos, Reisebusse und Wohnmobile beparken jeden Quadratzentimeter Asphalt. Irgendeine größere Fiesta macht diesen Ort heute zu einem Besuchermagneten. Für uns findet sich, im Wortsinne, kein Platz. Da die Wetteraussichten für die kommenden Tage eher trüb sind und sich heute Nachmittag ab und zu die Sonne blicken läßt, ziehen wir den Besuch der Vögel vor.

Fahrt zum Parque Nacional De Monfragüe durch die Extremadura

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Badajoz

Wir überqueren, kurz nach Verlassen unseres Schlafplatzes, die Grenze nach Spanien. Ziel: Badajoz in der Extremadura. Im Nieselregen, der uns den ganzen Tag begleitet, fallen uns zwei Unterschiede zwischen den Ländern diesmal besonders auf: die Qualität der Straße verbessert sich mit dem ersten Zentimeter enorm (in etwa so wie der Übergang von Belgien nach Deutschland) und die Landwirtschaft ist deutlich auf höhere Effizienz getrimmt. Die Olivenbäume stehen eng an eng in Reih und Glied, ebenso die Korkeichen unter denen schwarze Schweine in ihrer relativen Freiheit sich lecker fressen.

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Alentejo

Am Morgen scheint wieder die Sonne. Wir können unsere Wäsche zu Ende trocknen und machen uns gegen Mittag auf den Weg nach Nordosten. Eine gemütliche Tour durch den Alentejo soll es werden mit einem Platz zum Übernachten am Barragem de Alqueva, einem großen Stausee, dem größten künstlichen See Europas.

Der erste Teil des Plans gelingt. Wir rollen durch die hügelige Landschaft. Olivenbäume, Korkeichen, Getreide und Weinreben soweit das Auge reicht.

Entspanntes Fahren…
…durch ein entspannendes Land

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Serra de Monchique / Castro Verde

Von Aljezur aus geht es in die Berge. Das Meer, allerdings keinesfalls den Atlantik, werden wir wohl erst am übernächsten Samstag wiedersehen, wenn wir unser Fernziel Valencia erreichen. Hier werden wir unser Auto stehen lassen und nach Mallorca übersetzen, um uns mit Freunden zu treffen.

Wir fahren durch die Serra de Monchique in den Alentejo. Stundenlang kurven wir über enge Straßen. Leider wird das Wetter immer schlechter, es ist bewölkt und auch ziemlich kühl. Normalerweise soll man von hier oben schöne Ausblicke auf die Küste der Algarve haben. Heute läßt sich das, zwischen verbrannten Korkeichen hindurch, nur erahnen.

Serra de Monchique: Blick Richtung Portimão

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Von Faro nach Lagos

Kurz nach fünf Uhr (morgens!) freuen wir uns, daß noch ein Plastikbecher kalten Fertigkaffees aus Spanien im Kühlschrank überlebt hat. Mehr als pünktlich setzen wir unseren Gast am Flughafen ab. Chau! Leona, es war eine sehr schöne Woche mit Dir.

Und was fangen wir nun an mit dem viel zu früh begonnen Tag, bzw. der unvollendeten Nacht? Durch das stockdunkle Umland von Faro fahren wir nordwärts in die nächste Serra. Meine Cousine hat uns das Dörfchen Alte als sehenswert empfohlen. Dorthin ist es nicht weit.

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Nochmal Faro

Das Zelt abgebaut (es diente als Materiallager, unser Gast schlief lieber im Alkoven), die letzten Dinge zusammengepackt und eingeladen, nochmal ausgiebig geduscht, die Tanks geleert und gefüllt. Wir verlassen den angenehmen Campismo von Fuseta. Morgen früh müssen wir um 6 Uhr am Flughafen sein. Um diese Uhrzeit könnten wir den Campinglatz nicht verlassen, das Tor öffnet erst um Acht. In Faro gibt es, direkt vor den Mauern der Altstadt einen großen kostenlosen Parkplatz. Da wollen wir die (wahrscheinlich kurze) Nacht verbringen.

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Letzter Tag in Fuseta

Die geruhsame Woche auf dem Campingplatz geht zu Ende. Heute heißt es aufräumen und einpacken. Da dies zum Glück kein tagesfüllendes Programm ist, setzen Susanne und Leona zur Ilha da Armona über, der Fuseta vorgelagerten Insel. Eine große Sanddüne, rundum mit vielen Kilometern Strand. Eine kleine Fähre bringt Tagesgäste für 1,70 Euro hin- und wieder zurück.

Links die Lagune, rechts der „echte“ Atlantik

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