Der Tag beginnt mit einem „ersten Mal“. Wir weihen unseren Backofen ein. Sieht aus wie eine Backform, funktioniert auf der Gasflamme aber tatsächlich wie ein Ofen. Zumindest Aufbacken von Brötchen und Toasten hat er gemeistert.
Dann heute das Kontrastprogramm zu den letzten Tagen in Ruhe und Natur. Der Bus bringt uns für 1,30 Euro ins Zentrum von Almería. Ich liebe den spanischen ÖPNV: preiswert, komfortabel und, in der Regel, mit auch für Touristen leicht verständlichen Linien- und Fahrplänen.
Wir finden im Straßenwirrwarr die Kathedrale, die äußerlich eher einer Festung gleicht und durch ihre Lage in engen Gassen nicht in ihrer Gänze zu erfassen, schon gar nicht zu fotografieren ist.
Aufstieg durch die verwinkelte alte Medina zur Hauptattraktion Almerías, der Alcazaba, einer riesigen Festungsanlage. Es ist, nach der Alhambra in Granada, die größte maurische Festung in Spanien. Ihre Ausmaße sind wirklich imposant, die Gärten eine Pracht und die Aussicht von hier oben, nach Osten z.B. über Häuser- und Mittelmeer bis zum Cabo de Gata, ist beeindruckend.
Wir lassen uns bis zum Abend durch die Straßen der quirligen und lauten Stadt treiben. Wie auch andernorts in Andalusien lieben die Bewohner Almerías Kaffee und Kuchen. Die vielen Cafés sind bis zur Dunkelheit bestens besucht. Dann erst wechselt der Einheimische das Lokal und die Bars werden bevölkert.
Für uns bedeutet das, lange zu warten, bis Aussicht auf Tapas besteht. Wir frieren, denn die Mittagssonne hat uns, als wir aufbrachen, vergessen lassen, daß die Abende kühl sind und selbst in Andalusien ein T-Shirt im April noch keine passende Abendgarderbe ist.
Wir finden die richtige Bushaltestelle und sind froh, als wir zuhause ankommen und die Heizung anwerfen können.