Ich hätte es besser wissen müssen: ein Hafen ist nie leise und ein Containerterminal stellt den Betrieb nicht ein, bevor alle Kisten verladen sind. Es mag gegen zwei Uhr gewesen sein, als das beladene Feederschiff den Hafen verließ. Nicht viel später läuft der erste Kreuzfahrtdampfer unter Einsatz all seiner Hörner in den Hafen ein. Es tuten sich mehrere davon zu den Anlegern in unserer direkten Nachbarschaft.
Unausgeschlafen starten wir Richtung portugiesischer Grenze. Ziel: ein ruhiges Plätzchen an einem Strand bei Ayamonte, der spanischen Grenzstadt westlich von Huelva. Dort wollen wir zwei Tage bleiben, um dann am Montag die letzten Kilometer bis Faro zu bewältigen.
Korkeichen, Olivenbäume, Weinreben, Getreide und Wiesen in sanftem Hügelland, vorbei an Jerez und Sevilla. Ruhige Fahrt. In Huelva erstehen wir im „Decathlon“ ein kleines Besucherzelt und beenden unsere heutige Reise auf einem Strandparkplatz, den wir uns mit wenigen anderen Übernachtungsgästen teilen.
Hier könnte es uns für zwei Nächte gefallen. Wenn nur nicht gerade jetzt das nächste Gerät seinen Dienst versagte: der Kühlschrank. Er will mit Gas nicht mehr funktionieren. Und das ist nicht nur für mich Biertrinker ein „Worst-Case-Szenario“…
Ich habe gerade extrem schlechte Laune.
Schlafplatz: Kleiner, ziemlich ungepflegter öffentlicher Parkplatz hinter den Dünen an der Playa de Isla Canela bei Ayamonte. Keine Lichter und keine Geräusche außer dem Rauschen des Meeres.