Am Morgen scheint wieder die Sonne. Wir können unsere Wäsche zu Ende trocknen und machen uns gegen Mittag auf den Weg nach Nordosten. Eine gemütliche Tour durch den Alentejo soll es werden mit einem Platz zum Übernachten am Barragem de Alqueva, einem großen Stausee, dem größten künstlichen See Europas.
Der erste Teil des Plans gelingt. Wir rollen durch die hügelige Landschaft. Olivenbäume, Korkeichen, Getreide und Weinreben soweit das Auge reicht.
Daß der zweite Teil unseres Plans nicht aufgeht, zeigt sich erst, als wir uns am Ziel wähnen, es aber nicht sind. Die weltallerbeste Navigatorin ist einem kleinen „o“ zum Opfer gefallen. Statt in Moura sind wir in Mourão angekommen. Erst als wir uns wundern, daß wir den Stausee über eine Brücke und nicht eine Staumauer überquert haben, wird uns, mit Blick auf die Karte, klar, daß wir unser Ziel deutlich verfehlt haben.
Nicht schlimm. Unweit von Mourão gibt es einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz in einem Örtchen namens Luz, unweit des Sees. Da fahren wir hin. Und machen eine interessante Erfahrung. Im Stausee wurde ein Dorf „versenkt“. Die Bewohner wurden in ein Retortendorf, nämlich dieses Luz (portugiesisch: Licht), umgesiedelt. Es ist fast alles da, was ein Dorf braucht: Kirche, Schule, Markt- und Fußballplatz, Stierkampfarena. Was auf den ersten Blick fehlt: eine Bar, Blumen vor Fenstern und Türen, Menschen.
Unser Parkplatz ist entsprechend. Zwischen uniformen Garagen der Bauern und einer Mehrzweckhalle stehen wir auf einem großen, so will ich das positiv interpretieren, Boule-Terrain. Wir nutzen das, nach Erkundung von Ort und Umgebung und vor dem Abendessen, für zwei kurze Têtes.
Schlafplatz: kostenloser Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung in Luz. Sehr ruhig. Und heute Abend mit spektakulärem Himmel (vor dem Regen).
Endlich – mein Foto!!!
Nur für Dich! 😉