Carcassonne

Das nächste kulturell-touristische Highlight liegt direkt um die Ecke. Da Susanne es noch nicht kennt, führt kein Weg an Carcassonne vorbei. Bei leichtem Nieselregen begeistert uns auf der gut 100 Kilometer langen Fahrt die Schlucht der Aude, genauer die „Défilé de la Pierre Lys“, in die neben dem Fluß gerade noch eine enge und kurvenreiche Straße passt (und wo es nicht passte, wurde sie in den Fels gesprengt). Für einen Parkplatz, auf dem wir die mehr als 300 Meter steil aufragenden Felswände hätten genießen oder gar fotografieren können, ist da natürlich kein Platz – den gibt es erst am Ausgang der Engstelle.

Gorges de L’Aude

Trotz unseres Navis finden wir den offiziellen Stellplatz und sind erfreut verwundert, daß noch einige Plätze frei sind. Von hier aus gehen wir in 20 Minuten an einem Bach entlang zur Cité de Carcassonne, der riesigen und bestens erhaltenen Festungsanlage.

Blick auf die Cité de Carcassonne

Hatten wir uns gestern Abend, nach der kräftezehrenden Wanderung, nicht vorgenommen, die kommenden Tage entspannt und wenig anstrengend zu verbringen? Jetzt stapfen wir schon wieder Meter um Meter auf rundem Kopfsteinpflaster bergauf und bergab und meine untrainierte verkaterte Beinmuskulatur probt gemeinsam mit den schmerzenden Plattfüßen den Aufstand. Aber ein paar Schritte gehen noch…

…durch die Porte d’Aude…
…und mittelalterliche Gassen.

Nicht die müden Körperteile sind es, die uns unseren Besuch in dieser faszinierenden Festung schon nach wenigen Stunden beenden lassen, sondern die schlichte Tatsache, daß verständlicherweise sehr viele Menschen diesen Ort besuchen und dieser sich darauf eingestellt hat und sein Geschäft damit macht. Die mittelalterliche Stadt ist in ihr selbst kaum mehr zu erkennen. Sie hat sich mit all ihren Restaurants und Andenkenläden, ihren Boutiquen und Kunsthandwerkverkaufsstellen in einen überfüllten Jahrmarkt verwandelt. Wir sind Teil dieses Geschäfts, wollen aber nicht teilhaben. Wir sind Touristen, aber wollen nicht zu viele unseresgleichen um uns herum haben. Schwierig.

Nichtsdestotrotz war es ein weiterer erlebnisreicher Tag. Auf dem Heimweg beschließen wir ihn mit einem leckeren lokalen Gebräu mit Abschiedsblick auf die äußere Stadtmauer.

Feierabendbier

Schlafplatz: Wohnmobil-Stellplatz direkt neben dem „Camping de la Cité“. Kostet 16 Euro, was in Anbetracht der Lage, fast ländlichen Ruhe und Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten in Ordnung ist.

Stellplatz in Carcassonne

 

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