Das gute Wetter hat uns verlassen. Wir wissen, auch aus netten Gesprächen mit Galiciern, daß wir in den vergangenen Wochen sehr viel Glück mit der Witterung hatten und daß in dieser Region zu dieser Jahreszeit warme windstille Sonnentage eher die Ausnahme als die Regel sind. Da die Prognose für die kommenden Tage mies ist, beschließen wir, ein paar Kilometer Richtung Süden zu fahren. Erst einmal allerdings nur ganz wenige. Nach einer guten halben Stunde Fahrt, die wir um eine einstündige Irrfahrt auf der Suche nach einer neuen Gasflasche ergänzen, lassen wir uns in Pontevedra, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz an der Grenze zu Portugal, nieder.
Pontevedra ist eine Stadt mit langer Geschichte, was die schöne Altstadt bezeugt. Herausragende Bauten gibt es nicht, aber der historische Stadtkern ist, auch bei Regen, einen Besuch wert.
Die vielen Arkaden erfüllen heute ihren Zweck. Wir sitzen im Trockenen und können uns einem Nachmittagsgetränk widmen.
Am Dienstag zeigt sich, wider Erwarten, blauer Himmel. Wir nutzen das Glück des sehr zentralen Stellplatzes und schlendern zur und durch die Markthalle. Kein Vegetarierparadies. Aber immerhin verlassen wir die Halle mit einer großen Tüte Kastanien im Gepäck.
Nach einem Mittagskaffee in der Sonne, nutzen wir einen nahen Waschsalon zur überfälligen großen Wäsche und sind kurz vor dem nächsten Regen mit sauberen trockenen Klamotten in unserer prall gefüllten blauen IKEA-Tüte (aka Wäschesack) zu Hause.
Und was macht Mensch an einem grauen, regnerischen Herbstabend? Zum Beispiel Maronen rösten. Eine mühselige Art der Essenszubereitung, die leider heute nicht der Mühen wert war, da gut die Hälfte der braunen Dinger innen schwarz und vergammelt war. Vielleicht hätte ich doch besser einen der (erkennbar!) frischen Fische kaufen sollen?
Schlafplatz: Offizieller Wohnmobil-Stellplatz der Stadt Pontevedra. Schlafen, Wasser tanken und dalassen – alles gratis. Natürlich recht laut, da fast mitten in der Stadt, aber eben dies: fast mitten in der Stadt.