Nordspanien ist traumhaft schön! Habe ich das schon mal geschrieben? Wenn nicht, dann war es höchste Zeit.
Von Navarra bis Galicien, ob am Meer oder in den Bergen – wir sind begeistert! Abwechslungsreiche, teilweise spektakuläre Landschaft mit sowohl geschichtsträchtigen interessanten Städten als auch gemütlichen Fischerorten und verschlafenen Bergdörfern haben wir durchreist. Und werden es wieder tun.
Es gab so viel zu sehen und wir sind tief beeindruckt von den Regionen und ihren Bewohnern, die zurückhaltend und höflich, sehr freundlich und immer hilfsbereit sind.
(Last but not least!) Vollkommen unerwähnt ließ ich bisher eine architektonische Besonderheit des spanischen Nordwestens. Dabei ist sie hier überall präsent. Neben Gebäuden oder einsam in der Landschaft stehend, meist allein, aber auch in Gruppen anzutreffen, mehr oder weniger kleine Häuschen, die eindeutig nicht zum Bewohnen gedacht sind: die Hórreos.
Hórreos sind auf Pfeilern (manchmal auf Sockeln) und horizontalen Steinplatten stehende Speicher für Feldfrüchte. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit in dieser Region, sind diese Bauten mit schmalen, Vögeln den Zutritt verwehrenden, Belüftungsöffnungen versehen. Der spezielle Unterbau dient dem Schutz des Lagergutes vor Mäusen, Ratten und anderem nagenden und hungrigen Getier.
In Asturien sind uns die ersten dieser Speicher begegnet (in Portugal, Kantabrien und León gibt es sie ebenfalls), deutlich größer als die Namensvetter in Galicien und mit quadratischem statt rechteckigem Grundriß. Außerdem aus Holz gebaut, was wohl den meist schlechten Zustand – im Vergleich zu den steinernen galizischen Varianten – erklärt.
Einen Blick ins letzte Jahrtausend werfen wir im Dörfchen Sardiñeiro, unweit des Cabo Fisterra. Mais wird geschält, entkernt, gelagert…
Einen Weltrekord-Bau haben wir übrigens auch besichtigt: der Hórreo de Lira ist mit ca. 35 Metern der längste seiner Art. Im 18. Jahrhundert wetteiferten zwei Nachbargemeinden darum, wer den Längsten hat…
So, jetzt heißt es für uns: ¡Hasta luego Galicia!