Am Aschermittwoch ist für unsere Füße eigentlich schon „alles vorbei“. Aber das geht natürlich nicht, keine Zeit für Regeneration, zumal unser Campingplatz leider laut und ungemütlich ist, da hier gerade alle Bäume radikal gestutzt werden. Also wieder ein Tag mit vielen alten Steinen vor Augen und unter den Sohlen.
Auf dem Weg von der Bushaltestelle am Rande des Zentrums zur maurischen Altstadt auf dem Hügel gegenüber der Alhambra, versuchen wir einen Blick auf die Kathedrale Granadas zu werfen. Doch diese ist, wie in anderen spanischen Städten auch, so gut im engen Straßengewirr versteckt, daß wir stets nur Teile von ihr zu Gesicht kriegen.
Ein bißchen maurischen Flair verbreitet sich in den Gassen rund um die Kathedrale. Oder ist es eher Inszenierung für uns Touristen?
Authentisch und wirklich schön ist das älteste Stadttor Granadas, die Puerta de Elvira. Direkt dahinter beginnen wir unseren anstrengenden und schweißtreibenden Aufstieg zum Albaicín. Oben angekommen entdecken wir dann, daß Busse vom Zentrum hier herauffahren… naja, für Weicheier. Wir machen lieber die ein oder andere Pause mit schöner Aussicht.
Schön ist es hier oben in der alten Stadt „über der Stadt“. Zwischen den Häusern immer wieder tolle Aussichten auf die Berge und, natürlich, auf die gegenüberliegende Alhambra.
Wir wollten noch einen weiteren Hügel und Stadtteil Granadas erwandern: Sacromonte, bekannt für seine Wohnhöhlen, die in den letzten Jahrhunderten von seinen Bewohnern, größtenteils Gitanos (Zigeuner – falls man das noch so übersetzen darf), in den Berg gegraben wurden. Doch genug ist (manchmal) genug. Hier habe ich, bzw. meine Füße, irgendwann kapituliert.
So gibt es zum Abschied von dieser wunderbaren Stadt noch einen Spaziergang am Darro entlang, dem Fluß, der die zwei eindrucksvollen Hügel Granadas trennt und an dessen linken Ufer auf steil aufragendem Fels die weltberühmte Festung thront.