Heimfahrt

So lange wie möglich haben wir die Überquerung der Pyrenäen hinausgezögert. Denn nicht nur in Deutschland regiert noch der Winter, auch in Frankreich, das wir gerne nochmal in kleineren Etappen heimwärts durchquert hätten, ist es noch lausig kalt. Aber irgendwann müssen wir dann los, dem Alltag und Terminen, aber natürlich auch Familie und Freunden, entgegen – leider auch …

… dem Schnee.

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Sitges

Wir wollen nach Tarragona. Die „kleine Schwester“ Barcelonas steht schon seit Jahren auf unserer Reise-Wunschliste ganz weit oben, liegt jetzt direkt auf unserem Weg und wäre also ein schöner Schlußpunkt unseres Rundkurses über die iberische Halbinsel. Einen stadtnahen Campingplatz (in Städten stehen wir ja nur ungern auf öffentlichen unbewachten Plätzen) haben wir uns auch schon ausgesucht – dabei allerdings etwas entscheidendes nicht beachtet: hier im Norden Spaniens beginnt die Saison frühestens in der Osterwoche! Und so finden wir viele, aber keinen einzigen offenen Campingplatz in der Nähe von Tarragona.

Plan B muß her. Warum wir den an einem Campingplatz festmachen? Ist uns gerade selber ein Rätsel. Aber wir sind so darauf fixiert, daß wir Sitges, ein Städtchen 40 Kilometer südlich von Barcelona, als Ersatzziel ausgucken, weil dort diese eigentlich überflüssige und „teure“ Unterkunftsart verfügbar ist.

Camping „El Garrofer“ in Sitges

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Ebro-Delta

Nach dem trüben Tag und der lauten Nacht, weckt uns am nächsten Morgen die Sonne unter der Straßenbrücke in Tortosa. Wäre mein Urteil über diese Stadt bei Sonnenschein und Wärme milder ausgefallen? Wer weiß…

Wind- und Wetteraussichten lassen uns unsere Hauptreiserichtung für zwei Tage verlassen und einige Kilometer nach Südosten dem Ebro in sein Delta folgen. Vor einem Jahr sind wir hier nach wenigen Stunden dem Dauerregen entflohen. Jetzt haben wir Glück und verstehen, warum diese Gegend so beliebt bei Mensch und Tier ist.

Mittagsschlaf im Ebro-Delta

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Tortosa

Schwuppdiwupp – sind wir schon wieder in Katalonien! Das fühlt sich für uns schon sehr nördlich an, jenseits der kastilischen Sprachgrenze, „nur“ noch 1.500 Kilometer von Aachen entfernt. In den letzten zwei Tagen haben wir gemächlich die Distanz zum Endpunkt unserer Reise verringert, haben die Küste und die Provinz Alicante (Alacant) mit Orten wie Denia, Calpe oder Benidorm “rechts“ liegen lassen und sind durch teils bunt blühende, teils karge Berglandschaften Murcias und Albacetes am Rande der Mancha bis kurz vor València gefahren. Übernachtung in und neben Massenunterkünften inklusive.

„Gemütlicher“ Schlafplatz in Cullera bei València

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365

… Tage sind rum. Seit einem Jahr leben wir nun in unserem Dreiachser und reisen durch den Südwesten Europas (und, im vergangenen Sommer, ein wenig durch Deutschland). Wir haben keinen Tag bereut, diese Reise angetreten zu haben und würden es immer wieder tun. Gäbe es nicht ernstzunehmende Gründe, nach Deutschland zurückzukehren, begänne morgen unser nächstes Reisejahr.

Doch für ein Fazit ist es uns noch ein bißchen zu früh. Da unser Jahr im Reisemobil ja knapp 380 Tage haben wird, ist die Zeit für Rückblicke noch nicht gekommen.

So lange die dicke Frau noch singt…

Murcia

Wir verbringen zweieinhalb ruhige Tage am Mar Menor, der großen Lagune am Mittelmeer östlich von Cartagena. Noch ein Ort, den wir zum zweiten Mal auf unserer Reise aufsuchen. Und wie bereits beim ersten Besuch, schaffe ich es wieder nicht, ein Surfboard zu Wasser zu lassen. Naja, wir genießen dennoch diesen Aufenthalt deutlich mehr als den ersten, da wir einen gemütlichen und überraschend leeren Parkplatz direkt am Wasser finden.

Abendpanorama mit Booten und Flamingos

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¡Hasta luego Andalucía!

Heute war es dann soweit: wir haben Andalusien verlassen. Es war nur eine kurze Fahrt nach Murcia, in die benachbarte autonome Gemeinschaft, denn wir haben kurz vor der Grenze, im äußersten Osten, noch zwei letzte ruhige andalusische Tage in einer kleinen Bucht verbracht.

Parken mit Meerblick in der Cala Panizo

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Mojácar

Wir schleichen weitere 50 Kilometer nordwärts. Eile, Andalusien zu verlassen, haben wir wirklich nicht. Auch des Wetters wegen. Denn während in Nord- und Mitteleuropa eisige Temperaturen herrschen und selbst in Barcelona Schnee fällt, fühlen sich die letzten Tage hier in der Provinz Almería schon nach Sommer an. Es ist zwar sehr windig und ab und zu zieht mal eine Regenfront vorbei, doch das Thermometer steigt auf über 20° und zur Zeit brauchen wir selbst abends keine Jacken mehr.

Richtung Norden durch die Sierra Cabrera

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