Wir schleichen weitere 50 Kilometer nordwärts. Eile, Andalusien zu verlassen, haben wir wirklich nicht. Auch des Wetters wegen. Denn während in Nord- und Mitteleuropa eisige Temperaturen herrschen und selbst in Barcelona Schnee fällt, fühlen sich die letzten Tage hier in der Provinz Almería schon nach Sommer an. Es ist zwar sehr windig und ab und zu zieht mal eine Regenfront vorbei, doch das Thermometer steigt auf über 20° und zur Zeit brauchen wir selbst abends keine Jacken mehr.
Von Las Negras müssen wir Abschied nehmen, weil dringende „Hausarbeiten“ keinen Aufschub mehr dulden. Wir fahren nach Mojácar, einem Bergstädtchen am Nordrand der wunderschönen Sierra Cabrera, die wir größtenteils am Meer entlang durchfahren. Auf dem Weg werden wir unser Abwasser bei einer Tankstelle los und später gibt’s noch Frischwasser per Gieskanne von einer Stranddusche. Wohnmobilistenalltag, zu dem auch immer wieder Pausen mit Ausblick gehören.
Unaufschiebbar ist auch der Besuch eines Waschsalons. Wir finden in Mojácar-Playa [Einschub: In Spanien gibt es sehr häufig zu einem Ort im Inland auch eine Siedlung am Meer. Dies ist manchmal ein kleines Fischerdorf, meist aber, wie hier, eine Ansammlung von Touristenunterkünften mit entsprechender Infrastruktur. Der Name des Ortes wird dann meist ergänzt durch Playa, Costa, de Mar oder ähnliches.] ein besonders angenehmes Exemplar, direkt am Strand und mit einer Bar als Nachbarn, wo wir uns die Wartezeit mit einem Cortado verkürzen.
Es gefällt uns hier ganz gut und so bleiben wir, wenige Meter von dieser Bar entfernt, einfach mal am Strand stehen. Da es sogar einen gut gefüllten Bücherschrank gibt, können wir auch ein bißchen Literatur hin- und hertragen und uns mit neuem Lesestoff versorgen.
Mojácar, also das „Original“, besuchen wir natürlich auch. Es gilt als einer der schönsten Orte der Costa de Almería, ohne herausragende Sehenswürdigkeiten zwar, aber mit einer gut erhaltenen arabischen Altstadt und tollen Aussichten auf die Umgebung.
Das war ein netter Ausflug. Zum Übernachten fahren wir aber wieder ans Meer und finden ein ruhiges Plätzchen an einem Strand ein paar Kilometer nördlich. Ohne Bar, dafür mit Mond…