Das morgendliche graufeuchtkühle Wetter nimmt uns die Entscheidung ab, ob wir noch einen Tag in Elciego verweilen. Und die Prognose für die kommenden Tage lässt uns hoffnungsvoll gen Bilbao rollen – mit einem kleinen Umweg in das Nachbardorf Laguardia, wo Santiago Calatrava seine „Kathedrale des Weins“ deutlich einfühlsamer der Umgebung angepasst hat, als der kanadische Kollege einige Kilometer weiter südlich.
Über einen unerwartet hohen und steilen Pass (15% Steigung und Gefälle dürften die Grenze für unser Auto sein) erreichen wir nach gut einstündiger Fahrt unser Nachtlager in einem Park an einem Stausee bei Vitoria-Gasteiz, der Hauptstadt des Baskenlandes. Auf der Passhöhe machen wir Halt am „Balcón de la Rioja“, der einen spektakulären Blick über das Ebrotal und seine Weinberge und -felder bietet.
Schlafplatz: Parkplatz am Parque Provincial de Garaio. Kostet und bietet nichts, außer der Möglichkeit in schöner Natur spazieren zu gehen – was leider ins Wasser fällt.
Am nächsten Morgen begrüßt uns nicht nur strahlender Sonnenschein, sondern auch, nachdem wir die letzten Kilometer bis Bilbao hinter uns gebracht haben, ein Wohnmobil-Stellplatz in beeindruckender Lage mit ebensolchem Ausblick über die Stadt.
Mit dem Bus gelangen wir preiswert (1,25 Euro) und einfach in einer knappen halben Stunde hinunter ins Stadtzentrum. Trotz der zahlenmäßigen Größe (Bilbao hat, das Umland eingeschlossen, fast eine Millionen Einwohner), ist die Innenstadt überschaubar und läßt sich mit ihren Sehenswürdigkeiten, inklusive der Altstadt, bequem zu Fuß besichtigen.
Ein architektonisches Déjà-vu haben wir mit den Herren Calatrava und Gehry:
Wer, wie wir, das Museum nicht besuchen will, kommt trotzdem an Kunst nicht vorbei. Nicht nur der Nebel, auch die Kugeln (siehe Foto) sind natürlich Objekte bekannter Künstler. Uns haben die Tiere gefallen:
Zum Abschluss des Tages dringen wir in die Altstadtgassen ein, erwarten natürlich ein Pintxo-Paradies, wie wir es aus San Sebastián kennen – und haben kein Glück. Wahrscheinlich haben wir unter tausend Bars die drei falschen gewählt…
Wir kehren trotzdem zufrieden und voller Eindrücke mit der Linie 58 zu unserem Zuhause zurück.
Schlafplatz (Foto s.o.): Área de Autocaravanas de Kobetamendi in traumhafter und ruhiger Lage „über“ Bilbao. Preis: 15 Euro pro Nacht, inklusive Strom.