Wir verlassen den gefliesten Octopus (unverspeist) und A Coruña und wenige Minuten später ist von der nahen Großstadt nichts mehr zu spüren. Im wahrsten Wortsinn “um die Ecke”, also weniger als drei Kilometer um ein Kap herum gefahren, lädt spärlich besiedelte Küste wieder zum Verweilen ein.
Wir finden in den nächsten Tagen noch viele schöne Plätze und freuen uns über das sommerliche Wetter im Oktober an dieser Küste, deren Name momentan so gar nicht passend scheint: Costa da Morte (Todesküste), weil so viele Schiffe und Seeleute im Laufe der Jahrhunderte in rauer See hier ihr Grab fanden und immer noch finden.
Nach einer halben Stunde Fahrt, sehen wir von der Küstenstraße aus unser Ziel, die Praia de Caión. Wie gemalt liegen Strand und Ort in ihrer Bucht. Auf steilen engen Sträßchen rangieren wir uns hinunter. Und erleben erstmals im Norden Spaniens, daß wir nicht willkommen sind. Alle Parkplätze sind mit, augenscheinlich sehr neuen, Parkverbotsschildern für Autocaravanas versehen. Es sind wohl schon zu viele Wohnmobilreisende vor uns von dieser traumhaften Bucht angezogen worden. Schade.
Nun ja, dann findet sich eben ein anderer Strand, an dem wir verweilen können. Zum Beispiel die Praia da Pedra do Sal, fünf Kilometer weiter, wo wir uns am Rand der Dünen für zwei Nächte niederlassen.
Manchmal kommt es mir so vor, als gäbe es in Galicien für jedes Wohnmobil einen Strand. Übernachten ohne Meerblick kommt für uns schon gar nicht mehr in Frage, so verwöhnt werden wir hier von der Natur und unseren Gastgebern. Denn es ist ja nicht nur so, daß wir fast überall kostenlos (!) übernachten dürfen, sondern es sind auch gepflegte Entsorgungsstationen (selbstverständlich gratis) an jeder Ecke zu finden. Von Trinkwasser gar nicht zu reden, denn öffentliche Wasserhähne gibt es in Spanien bestimmt mehr als Stiere.
Zwei Tage später rollen wir 50 Kilometer weiter die Küste entlang. Ziel ist das Hafenstädtchen Laxe, wo wir uns gerne auf einen Cortado in ein Café oder eine Bar am Hafen setzen wollen. Doch an diesem sonnigen Sonntagnachmittag ist der Trubel hier groß und für uns kein Platz. Also ein paar Kurven weiter wieder ein Strandparkplatz mit Aussicht:
Und vielleicht finden wir ja morgen ein Café oder übermorgen…