Wir fahren wieder ans Meer. In den Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina, ein Naturschutzgebiet am Atlantik, das sich vom Baixo Alentejo bis an die Algarve erstreckt. Mal gucken, ob wir da mit unserem Mobil die Nächte verbringen dürfen. Denn das Übernachten im Auto ist in Portugal, wie in Deutschland, verboten – und in Naturschutzgebieten natürlich erst recht. Wie groß ist hier wohl die Toleranz der portugiesischen Behörden?
Auf halber Strecke besichtigen wir eine stillgelegte Pyritmine in Lousal, heute Museum, Ruine und ungelöstes Umweltproblem. Unsere EU hat eine Menge Fördergelder hierher geschickt, um Armut und Arbeitslosigkeit in dieser Region zu bekämpfen. Ob’s gelungen ist? Die Straßen im Dorf sind in bestem Zustand, ein Kirchlein steht herum wie aus dem Ei gepellt, ein moderner Museumsbau wartet auf Besucher und ein schicker aber unpraktischer Wohnmobil-Stellplatz wurde eingerichtet. Doch Minengebäude und Fördertürme verfallen ungesichert und giftige Altlasten lauern in Boden und – unübersehbar – in mehreren Seen.
Fast hätte unser Besuch in Lousal weitreichende Folgen gehabt. Kaum dort angekommen, wurden wir von einem netten Vierbeiner begrüßt, der uns nicht von der Seite weichen wollte. Straßenhund oder nicht? Wir waren kurz davor, unsere Reise zu dritt fortzusetzen …
Am Nachmittag sind wir dann wieder am Atlantik, an einem atemberaubend schönen Küstenstreifen. Nahe dem Dorf Almograve lassen wir uns auf einem kleinen Parkplatz oberhalb von Strand und Felsen nieder. Drei schöne Tage verbringen wir hier, darunter viele nette Stunden mit Rainer und Karola, die mit ihrem alten Reisebus unseren Weg kreuzen.
Am Mittwoch ist es dann Zeit, die Vorräte aufzufüllen. Frischwasser gibt es per Gießkanne von einer Quelle in den Felsen über dem Strand, …
… alles andere beim Discounter in Odemira, einem fünfzehn Fahrminuten entfernten Städtchen im Inland. Daß wir die Nacht wieder am Meer verbringen wollen, ist klar. So finden wir unseren nächsten Abstellplatz am Cabo Sardão, einem Kap mit Leuchtturm, knapp fünf Kilometer Luftlinie vom letzten Parkplatz entfernt.