Heute wieder Landschaft. Eindrucksvoll und extrem unterschiedlich. Die Berge der Sierra Nevada werden niedriger und mit jedem Höhenmeter weniger rückt der Frühling näher. Und je mehr das Weiß des Schnees schwindet, desto mehr leuchtet es in den Tälern. Mit einem Hauch Rosa. Mandelblüte …
Ein guter Grund, die kurze Fahrt zu unterbrechen und für den Augenschmaus ein paar Meter Schotterpiste bergan zu fahren.
Uns wird in den kommenden Wochen hoffentlich noch mehr Blütenpracht begegnen. Heute währt sie nicht lang, wenige Kilometer weiter ist es schon wieder vorbei mit Frühlingsfarben. Und das liegt nicht an der Höhe. Wir kommen in die einzige natürliche Wüste Europas, die Desierto de Tabernas.
30 Kilometer nördlich von Almería, einen Katzensprung vom Mittelmeer entfernt, liegt diese extrem trockene Gegend, von der die Berge Wolken und Regen fernhalten, nicht aber die Sonne, die hier jährlich mehr als 3000 Stunden lang die Erde austrocknet.
Ihre weltweite Bekanntheit hat diese faszinierende Landschaft auch einem Italiener zu verdanken: Sergio Leone. Der „Erfinder“ des Italowesterns hat in den 60er Jahren diese Wüste als preiswerten Amerika-Ersatz-Drehort entdeckt und nicht nur Clint Eastwoods Karriere hier ihren Anfang nehmen lassen. Lawrence war hier in Arabien und Indiana Jones auf seinem letzten Kreuzzug. Hunderte Filme wurden hier gedreht, deren Kulissen in der Landschaft stehen bleiben und teilweise als Freizeitparks vermarktet werden.
Der „Wilde Westen“ liegt also im Südosten Spaniens. Und Charles Bronson hat Henry Fonda hier das Lied vom Tod spielen lassen:
In der Wüste liegt das namensgebende Städtchen Tabernas, ärmlich und rau wie die umgebende Landschaft.
Auf einer Anhöhe die Ruine einer maurischen Burg, die Susanne noch erklimmt, …
… im Ort Reminiszenzen an Zeiten mit ein paar Dollars mehr.
Am Ortsrand, da wo die Einheimischen ihre Hunde Gassi gehen lassen, finden wir ein einigermaßen ruhiges Plätzchen für die Nacht.