Ans Ende der Welt

So, jetzt also ans Ende der Welt, „finis terrae“, wie die Römer es auf Latein nannten. Für die Galicier ist es Fisterra und die Spanier, die Kastilisch sprechenden, Finisterre. Es ist natürlich nicht das Ende, schon gar nicht der Welt, es ist noch nicht einmal der westlichste Punkt Spaniens – der liegt einige Kilometer weiter nördlich. Aber es ist ein verdammt schönes Fleckchen unserer Terra.

Cabo und Faro (Kap und Leuchtturm) de Fisterra

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Costa da Morte

Wir verlassen den gefliesten Octopus (unverspeist) und A Coruña und wenige Minuten später ist von der nahen Großstadt nichts mehr zu spüren. Im wahrsten Wortsinn “um die Ecke”, also weniger als drei Kilometer um ein Kap herum gefahren, lädt spärlich besiedelte Küste wieder zum Verweilen ein.

Kleiner Hafen, Strändchen und Bar: Portiño

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Praia de San Xurxo

So, jetzt ist mal wieder eine Pause angesagt, nachdem wir in den letzten Tagen die gewaltige Stecke von fast 180 Kilometern (Luftlinie wahrscheinlich keine 70) gefahren sind. Auch ist Susannes Fußverletzung immer noch nicht ganz auskuriert, aber immerhin haben wir in einer Apotheke heilende Salbe (Pomada) erstanden. Ihr Knöchel sollte ja schon belastbar sein, wenn wir demnächst in A Coruña einen Stadtbummel machen wollen.

Nahe der Hafenstadt Ferrol, also weiterhin im nordwestlichsten Zipfel Spaniens, finden wir, einige Treppenstufen oberhalb des Strandes von San Xurxo, einen (anfangs) ruhigen Parkplatz mit Meerblick schräg hinter einem geschlossenen Restaurant.

Praia de San Xurxo

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Serra da Capelada

Auch wenn die ersten Fischerboote recht früh aus dem Hafen tuckern, war es eine ruhige Nacht im Hafen von O Vicedo. Ausgeruht geht es heute in die Serra da Capelada (kastilisch: Sierra de la Capelada). Die Sichtung von Wildpferden und freilebenden Rindern versprechen uns unsere Reiseführer. Daß wieder enge steile Straßen erklommen werden wollen und überwältigende Landschaft und Aussicht den Rahmen für die tierischen Begegnungen bildet, wird überraschender Weise nicht erwähnt. Aber erst einmal führt uns unser Weg (natürlich) entlang einer Ría, …

Ría de Ortigueira

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Rias Altas

Rías Altas (Obere Rías) heißt die Küstenregion im Nordwesten Galiciens, in der wir uns zur Zeit bewegen, die Rías Baixas (Untere Rías) folgen weiter südlich vor der Grenze zu Portugal. Spaniens Nord- und Westküste ist durch zahlreiche Rías geprägt, fjordartige Buchten, die teilweise einige Kilometer ins Inland vordringen. Der Unterschied zu (echten) Fjorden besteht wohl darin, daß sie nicht durch Gletscher geformt wurden, sondern durch in Flußmündungen vordringendes Meerwasser.

Die erste Ría ist uns bereits in Bilbao begegnet, doch weiter im Westen häufen sich die Einkerbungen in der Uferlinie. Wir umfahren sie immer öfter (selten sind sie überbrückt), landschaftliche Hingucker sind fast alle, aber die Ría de Viveiro verschlägt uns fast den Atem.

Südseefeeling an der Ría de Viveiro

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Galicien – Ruta das Praias

Nach dem regnerischen Freitag, bessert sich am Morgen das Wetter, die Wolken weichen und es hellt auf. Prima, dann kann ich bei einem kleinen Vormittags-Spaziergang rund um unseren Übernachtungsplatz versuchen, Eindrücke zu konservieren.

Küste nördlich von Ribadeo

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Costa Verde – die grüne Küste

Seit Montagabend sind wir wieder an der Küste, die in ihrem Namen eins ihrer Hauptmerkmale trägt: von wenigen herbstlich rotbraunen Tönen abgesehen, ist sie grün. Dazu das vielfarbige Gestein der Felsen und Klippen, das Türkis bis Dunkelblau des Atlantiks und der Sand der Strände. Wir können uns kaum satt sehen.

Playa de San Pedro

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Valles del Oso – Täler des Bären

Will ich einen Bären sehen? Also so richtig leibhaftig, mit seinen vielleicht 150 Kilogramm Kampfgewicht, während ich durch die Gegend wandere? Wenige Meter vor mir tritt er aus dem Gebüsch und blickt mich an. Kein Gitter oder Zaun zwischen ihm und mir, kein Zoowärter, kein Old Shatterhand mit seinem Bärentöter zur Stelle. Ich vermag mir meine Reaktion (Hilflosigkeit, Angst, Panik, Totenstarre, Schreiattacke oder Ähnliches oder alles auf einmal) nicht vorzustellen, sollte Ursus arctos pyrenaicus meinen Weg kreuzen. Will ich also wirklich einen Bären sehen?

Die Frage ist natürlich rein hypothetisch. Die Chance, einem Braunbären in freier Wildbahn zu begegnen, ist wohl gleich Null. Andererseits: nirgendwo in Westeuropa ist es wahrscheinlicher, daß dies doch passiert. Immerhin sollen hier noch über 200 dieser Tiere leben. Und offensichtlich überqueren sie manchmal Straßen…

… und werden beschossen. Schilderwilderei?

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