Durch Frankreichs Westen

Wirklich lange haben wir nicht geschlafen, denn um 11 Uhr sind wir wieder auf Achse(n). Nachdem die Weinberge des Chablis und Auxerre hinter uns liegen, führen uns viele Kilometer auf schnurgeraden Straßen durch die sanft hügelige westfranzösische Landschaft. Eintönig und langweilig über Stunden hinweg, doch wir fahren mit Dauergrinsen und Tränen in den Augen, denn das Känguru-Manifest dreht im CD-Player.

Grauer Himmel (nicht nur) über dem Chablis

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Aachen

Unsere längste Fahrt: in einem Rutsch schaffen wir es in acht Stunden von Leipzig nach Aachen. Es sollte eine Reise in mehreren Etappen werden, lohnende Ziele liegen genug auf dem Weg, doch das Wetter an diesem 11. August 2017 raubt uns jede Lust auf Zwischenstopps. Es ist kalt und stürmisch und es regnet in Strömen. Von Schkeuditz bis Jülich ein Land hinter Scheibenwischern. Überraschenderweise empfängt uns „Raincity“ Aachen mit trockenen Straßen.

In der Heimat mit unserem Zuhause

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Leipzig

Sechs wundervolle Tage in Leipzig liegen hinter uns. Mit Sightseeing haben wir kaum Zeit verplempert. Ein Besuch des Völkerschlachtdenkmals, Spaziergänge durch Parks und den Auenwald und Erkundung der lebendigen westlichen Stadtviertel (Leutzsch, Lindenau, Plagwitz) genügen mir. Es sind schöne und entspannte Familientage. Susanne gönnt sich einen Tag im Zentrum und ist begeistert von der Stadt. Ich freue mich über eine neue Vokabel für meinen Wessi-Wortschatz: Späti, der (Substantiv, maskulin).

Späti (so etwas wie ein Kiosk, der auch spät noch geöffnet hat) in Lindenau

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An der Saale…

Leipzig ist nicht mehr weit. Vorher wollen wir noch die „hellen Strande“ und stolzen und kühnen Burgen an der Saale sehen, von denen uns bereits in der Kindheit im Volkslied vorgeschwärmt wurde. Statt der Autobahn fahren wir auf der Bundesstraße durch das Saaletal. Viel Verkehr, Baustellen und Staus. Vom besungenen Fluß kaum eine Spur (er liegt gut versteckt hinter Bahngleisen), von Strand und Burgen nichts zu sehen.

Selten: freie Fahrt. Häufig: hübsche Landschaft.

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Ruhelos

Was wir an Sehenswürdigkeiten nicht sehen, könnte einige Reiseführer füllen. Vor allem Städte ignorieren wir meist. Nicht, weil sie nicht sehenswert wären oder wir Stadtleben grundsätzlich verabscheuen, sondern weil wir – zum Glück sind wir uns da einig – zur Zeit lieber ins Grüne schauen als auf Steine. Davon abgesehen, haben wir natürlich die ein oder andere Stadt, die wir unbesucht passieren, im Laufe unseres Lebens schon kennengelernt.

Aber Beaune und Strasbourg kannten wir auch schon – warum haben wir dort Station gemacht? Weshalb haben wir in den letzten Wochen Dijon und Mulhouse, Colmar und Freiburg, allerhand Kleinstädte sowieso, ignoriert, lassen wir nun Würzburg, Schweinfurt oder Bamberg unberücksichtigt – von den schönen Gegenden rundherum ganz zu schweigen?

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Mittelgebirge, zweiter Teil

Einen kleinen Nachteil offenbart der nachts ruhige Stellplatz in Hardheim am nächsten Morgen. Er liegt in direkter Nachbarschaft zum städtischen Bauhof. Hier wird zwar nicht gebaut, aber die Mitarbeiter schaffen laut und ausgiebig ihre Baufahrzeuge in Postion und schließlich vom Hof. Nichts für Langschläfer, gut für einen pünktlichen Einkauf beim örtlichen Discounter.

Wieder lassen wir größere Straßen und Städte „links“ liegen und fahren langsam weiter nordostwärts. Am Rand des Odenwalds machen wir noch einen kurzen Stopp in Wertheim, wo die Tauber in den Main mündet, können uns aber zu einer ausgedehnten Stadtbesichtigung nicht entschließen.

Blick auf Wertheim: Burg und „Spitzer Turm“

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Mittelgebirge, erster Teil

Sonntagmittag verlassen wir, dank nicht-stattgefundener Aftershowparties um uns herum, ausgeruht den Festivalort im Schwarzwald. Wenn wir am Montag in Viernheim sein wollen, könnten wir uns im Pfälzer Wald etwas umgucken und an der Deutschen Weinstraße übernachten. Doch der Tag wird nicht toll: volle Straßen, Nieselregen und kaum ein Ort ohne Baustelle machen die Reise beschwerlich. Und wie schon im Elsaß scheinen die touristischen Weinorte keinen Wert auf Reisemobiltourismus zu legen. Stellplätze sind verschwunden oder kosten, ohne entsprechende Gegenleistung, sehr viel Geld, meist sogar mehr als Campingplätze.

Schlafplatz: Wir übernachten auf dem Parkplatz des Freibades in Neustadt an der Weinstraße. Kostet und bietet, außer manch kritischem Blick eines Anwohners, nichts.

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Black Forrest On Fire

Nun sind wir früher als gedacht in Deutschland, werden wohl auch Leipzig etwas eher als geplant erreichen. Gut. Einen Zwischenstopp möchte ich allerdings noch einlegen: bei einer Wohnmobil-Werkstatt in Viernheim, die ein Lager voller Ersatzteile für alte Autos unseres Typs haben soll, würde ich am Montag gerne das ein oder andere kaputte Teil ersetzen. Bis dahin wollen wir ein wenig am Nordrand des Schwarzwalds und im Pfälzer Wald herumgondeln.

Erst einmal nutzen wir den Samstag zum Einkaufen. In Offenburg füllen wir unsere Vorratskammern und machen uns auf den Weg nach Norden. Doch dann entdeckt Susanne am Straßenrand ein Plakat. Ein Reggaefestival wirbt um Besucher. Wir halten an, um es genauer in Augenschein zu nehmen.


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Strasbourg

Unser vorerst letzter Tag in Frankreich? Wir rollen aus dem gemütlichen Weindorf in die Großstadt. Stauen uns hindurch zum großen Wohnmobil-Stellplatz am Rhein. Sogar ordentlich ausgeschildert ist der Weg dorthin. Nur: er ist nicht da. Nicht mehr. Abgesperrt mit großen Steinen, das Gelände schon leicht verwildert. Daß wir nicht die einzigen verwundert Suchenden sind, ist nur ein schwacher Trost.

Wir brauchen einen Plan B. Der führt uns, einen Tag früher als geplant, nach Deutschland. Nur wenige hundert Meter Luftlinie, jedoch mehr als eine baustellenbedingte Fahrstunde entfernt, auf der anderen Seite des Rheins, in Kehl, finden wir einen (Ab-)Stellplatz. Von hier aus gelangen wir mit dem Fahrrad über eine futuristische Brücke für Fußgänger und Fahrradfahrer ins benachbarte Strasbourg.

Auf der Passerelle des Deux Rives

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